VAG nimmt erweiterte Abstellhalle für Straßenbahnen in Betrieb - gut gerüstet für die Verkehrswende

Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg rüstet sich mit Investitionen in die Infrastruktur für einen weiteren Ausbau des Straßenbahnnetzes. Heute hat sie mit prominenter Unterstützung eine neue Abstellhalle auf dem Gelände des Straßenbahnbetriebshofs Heinrich-Alfes-Straße in Betrieb genommen. 

„Die neue Halle ist ein Baustein für die Verkehrswende in Nürnberg“, sagte Oberbürgermeister Marcus König bei der Einweihung am Freitagnachmittag. „Mit dem 2021 beschlossenen ÖPNV-Maßnahmenpaket 2030 haben wir die Weichen gestellt, um noch mehr Menschen zum Umsteigen auf Busse und Bahnen zu bewegen. Und dafür brauchen wir natürlich auch mehr Fahrzeuge inklusive Infrastruktur. Wir machen den ÖPNV noch attraktiver, bauen Angebot und Infrastruktur aus. Die VAG hat schon heute ein hervorragendes Angebot – und wir wollen noch besser werden.“

Dass gerade die schienengebundenen Verkehrsmittel einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der bayerischen Ziele in der Verkehrs- und Klimapolitik leisten, betonte Ministerialrat Sebastian Röhrig, Referatsleiter ÖPNV-Finanzierung im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr: „Für das bayerische Ziel der Klimaneutralität bis 2040 ist der Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur unerlässlich. Zusammen mit einem noch besseren Verkehrsangebot und attraktiven Tarifen können wir viel mehr Fahrgäste vom ÖPNV überzeugen.“

Vor genau 20 Jahren ging der Straßenbahnbetriebshof Heinrich-Alfes-Straße in Betrieb. „Damals ging die VAG vom bestehenden Netz mit einigen wenigen Erweiterungen aus“, erklärte VAG-Vorstandssprecher Tim Dahlmann-Resing. Deshalb und aus Kostengründen wurden Werkstatt und Abstellhalle für 52 Fahrzeuge gebaut. „Mit der aktuellen Beschaffung neuer Straßenbahnen des Typs Avenio werden in einem guten Jahr zusätzlich zu den aktuell 48 Straßenbahnen mindestens 26 Fahrzeuge mehr zu betreuen sein“, so der VAG-Vorstand weiter. „Die neue Halle ist ein weiteres starkes Zeichen dafür, wie wir in Nürnberg den Ausbau von Bussen und Bahnen vorantreiben, um in unserer Stadt eine klimaschonende, moderne Mobilität bieten zu können. Und wir danken der Stadt Nürnberg, dass sie uns dafür mit dem beschlossenen Maßnahmenpaket 2030 Rückendeckung gibt.“ Damit die VAG alle in einem Betriebshof notwendigen Arbeiten auch weiterhin an einem zentralen Werkstattstandort erledigen kann, war der Erweiterungsbau in jeder Hinsicht die beste und wirtschaftlichste Lösung. Das Know-how der Mitarbeiter*innen ist gebündelt und Wegezeiten fallen quasi nicht an. 

Auf einer Fläche von rund 3.500 Quadratmetern sind in einer Bauzeit von etwa zwei Jahren insgesamt drei Gebäude entstanden: Zwei Lagerhallen und eine Abstellhalle. Das Besondere an der neuen Abstellhalle mit insgesamt fünf Gleisen: Sie ist multifunktional. Drei der fünf Gleise sind mit Gruben ausgestattet und ermöglichen eine spätere Nutzung als Werkstatt. Bis zu 15 Straßenbahnen können hier abgestellt werden; für Reparaturen oder Instandhaltungsarbeiten können maximal sechs Arbeitsstände eingerichtet werden. Die Lagerhalle bietet Platz für ein Regallager für Ersatzteile mit einer Kapazität von etwa 400 Europaletten. Das Drehgestelllager ist auf bis zu 18 Drehgestelle ausgelegt. Insgesamt hat die VAG rund 25 Millionen Euro in das Projekt investiert, etwa 50 Prozent davon erhält sie als Fördermittel. 

Bei ihren Neubauten bleibt sich die VAG auch aihrer Linie in Sachen Umwelt- und Klimaschutz treu: So werden auch die neuen Dächer und Fassaden begrünt, Regenwasser darf versickern oder wird zum Waschen der Bahnen verwendet. Bäume, die für die Neubauten weichen mussten, wurden zum Teil mittels Großbaum-Verpflanzung in den Volkspark Marienberg versetzt. Für gefällte Bäume und Hecken gibt es Ersatzpflanzungen in der Gemarkung Worzeldorf.