Daten und Fakten zur Mobilität
So bewegt sich Nürnberg
Seit 1989 lassen wir die (Alltags-)Mobilität der Nürnberger*innen untersuchen. Durch die kontinuierlichen Mobilitätserhebungen verfügen wir inzwischen über einen umfassenden Datenbestand, der genaue Analysen der Mobilität und deren zeitlicher Entwicklung erlaubt.

Alle Untersuchungen werden nach dem neuen KONTIV®-Design durchgeführt. Die Stichprobe umfasst Personen ab 0 Jahren, erfasst werden alle Wege bis 100 Kilometer und alle Tage eines Jahres.
Die Corona-Pandemie beeinflusst seit März 2020 unser Mobilitätsverhalten. Insbesondere in den Lockdown-Phasen waren die Nürnberger*innen weniger unterwegs. Da diese Pandemie einen einschneidenden Einfluss auf die Mobilität und Verkehrsmittelwahl hatte, wurden hier einzelne Phasen analysiert und schließlich zu einem Corona-Erhebungszeitraum 2020-2021 zusammengefasst.
Die aktuellen Zahlen 2020-2021 umfassen den Zeitraum von März 2020 bis September 2021. Insgesamt haben hier 5.971 Personen geantwortet.
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Mobilität der Nürnberger
Wie oft verlassen die Nürnberger*innen das Haus? Wie oft haben sie außerhäusig zu tun und wie lang sind sie dafür unterwegs?
Für den Untersuchungszeitraum bedeutet dies:
Die Mobilität der Nürnberger*innen hat sich im Erhebungszeitraum 2020-21 deutlich verringert. Neben dem Außer-Haus-Anteil (74 Prozent) ist auch die durchschnittliche Anzahl an Wegen (2,4) und Aktivitäten (1,4) pro Person/Tag deutlich gesunken. Mit einer Entfernung von 15 km pro Tag haben die Nürnberger*innen während Corona auch deutlich kürzere Strecken zurückgelegt, bei einer niedrigeren Unterwegszeit von 53 Minuten (pro Tag). -
Verkehrsmittelwahl
Einen weiteren wichtigen Blickwinkel auf die Mobilität der Nürnberger*innen liefert eine Darstellung darüber, welche Verkehrsmittel für die täglichen Wege verwendet werden.
Für den Untersuchungszeitraum bedeutet dies:
An einem durchschnittlichen Tag des „Corona-Zeitraums 2020-21“ legen die Nürnberger*innen nur noch 16 Prozent aller Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Im Vergleich zum Erhebungsjahr 2019 wurde die geringere ÖPNV-Nutzung (-7 Prozentpunkte) hauptsächlich durch vermehrtes Zu-Fuß-Gehen kompensiert (+6 Prozentpunkte). Der Anteil an Fahrrad-Wegen (15 Prozent) und Pkw-Wegen als Fahrer*in (29 Prozent) hat sich in der Corona-Gesamtbetrachtung im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Jeder zehnte Weg wurde im Erhebungszeitraum 2000-21 als Pkw-Mitfahrer*in zurückgelegt (+1 Prozentpunkt). -
Aktivitäten
Zu welchen Zwecken legen die Nürnberger*innen überhaupt ihre Wege zurück? Die Statistik der Aktivitäten seit 1989 gibt über die prozentualen Anteile Aufschluss.
Für den Untersuchungszeitraum bedeutet dies:
Der Anteil an sogenannten Pflichtaktivitäten (Arbeit, dienstlich/geschäftlich, Ausbildung) fällt deutlich niedriger aus als in der Vor-Corona-Phase (Gesamt-Anteil: 31 Prozent). Der Anteil an Einkaufswegen liegt fast durchgehend über dem „Vor-Corona-Mittelwert“ von 23 Prozent. Wege, die zu Dienstleistungszwecken unternommen werden, liegen seit Januar 2021 kontinuierlich über dem „Vor-Corona-Niveau“ von 7 Prozent, was unter anderem auf die verstärkte Inanspruchnahme von Corona-Tests zurückgeführt werden kann.
Der Anteil an Freizeit-Aktivitäten unterliegt im Erhebungszeitraum hohen Schwankungen und hängt neben Corona-bedingten Einschränkungen und Lockerungen auch maßgeblich von saisonalen Einflüssen ab.
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ÖPNV-Nutzung
Die ÖPNV-Nutzung kann vor allem mittels dreier zentraler Kenngrößen analysiert werden: Die Anzahl der Fahrten je Einwohner*innen und Jahr, der Anteil der Nutzenden pro Tag und die Nutzungshäufigkeit je Nutzer*innen und Tag. Eine Übersicht über die ÖPNV-Nutzung der Nürnberger*innen liefert dieses aktuelle Schaubild.
Für den Untersuchungszeitraum bedeutet dies:
Der Anteil der Nürnberger*innen, der mindestens ein Mal am Tag die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, ist im Beobachtungszeitraum 2020-21 auf 18 Prozent gesunken. Dieser Rückgang schlägt sich auch in den ÖPNV-Wegen pro Person und Jahr nieder (-103 Fahrten gegenüber 2019). Die durchschnittliche denn wenn Anzahl an ÖPNV-Fahrten hat sich während Corona auf 2,1 Fahrten pro Nutzer*in reduziert.ger*innen, die an einem Tag den ÖPNV nutzen, liegt seit 2018 beim Spitzenwert von 29 Prozent. Die ÖPNV-Fahrten pro ÖPNV-Nutzer*innen bleiben mit 2,3 Fahrten am Tag seit 2015 unverändert. -
PKW-Nutzung
Wie viele der (privat) zugelassenen Pkw werden pro Tag überhaupt bewegt? Für wie viele Fahrten, wie lange pro Tag und mit welchem Besetzungsgrad zeigt die Übersicht über die PKW-Nutzung in Nürnberg.
Für den Untersuchungszeitraum bedeutet dies:
Nur 2 Prozent der privat zugelassenen Pkw in Nürnberg wurden im Erhebungszeitraum 2020-21 an einem durchschnittlichen Tag in Betrieb genommen. Der Rückgang der Nutzungsquote gegenüber 2019 (- 5 Prozentpunkt) spiegelt sich auch bei den täglich unternommenen Pkw-Fahrten (1,4) und der täglichen Pkw-Fahrtendauer (24 Minuten) wider. Die Pkw-Besetzung bleibt mit 1,3 Personen pro Fahrt über die gesamte Zeitreihe hinweg (2005 ausgenommen) unverändert.
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PKW-Fahrten
Wie viele PKW-Fahrten legen die Nürnberger*innen durchschnittlich zurück und wie viel Fahrten davon nur in Nürnberg? Wie lang sind die Fahrten dabei im Durchschnitt. Antworten auf diese Fragen gibt diese Übersicht.
Für den Untersuchungszeitraum bedeutet dies:
Von 478 Pkw-Fahrten, die von Nürnberger*innen im Schnitt pro Jahr zurücklegt werden, finden 341 Pkw-Fahrten ausschließlich innerhalb Nürnbergs statt. Dabei sind neun Prozent der Fahrten nicht weiter als ein Kilometer, gut ein Drittel dieser Fahrten enden spätestens nach drei Kilometern, 60 Prozent nach fünf Kilometern.