Verkehrswende in Nürnberg
Seien auch Sie dabei. Wir sind es!
Der Begriff Verkehrswende ist in aller Munde. Das Ziel ist eine deutliche Reduzierung verkehrsbedingter Personen- und Umweltschäden. Und wenn wir alle mitmachen, erreichen wir dieses Ziel auch.

Bei einem durchschnittlichen Besetzungsgrad eines Pkws passen 50 Personen in 38 Pkws oder in einen Bus.
-
Entwicklungen des Verkehrs in Deutschland
Der Kraftfahrzeugbestand in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. Waren es im Jahr 1996 noch rund 41 Millionen angemeldete Pkw, so sind bis heute über 48 Millionen Autos auf deutschen Straßen unterwegs. Auch der Modal Split, also die Verteilung des Verkehrs auf verschiedene Verkehrsmittel, wird vom Pkw-Verkehr dominiert. Somit macht der motorisierte Individualverkehr einen Anteil von rund 87,5 Prozent am Modal Split im Personenverkehr in Deutschland aus. Die Folgen: lange Parkplatzsuchen, Staus und eine hohe Klima- und Umweltbelastung durch Emissionen und Lärm.
-
Entwicklung des Verkehrs in Nürnberg
In Nürnberg waren im Jahr 2020 insgesamt 248.538 Pkw zugelassen, also rund 18 Prozent mehr als noch vor 25 Jahren (211.151 zugelassene Pkw). Hierbei besonders auffällig: Nur 58 Prozent der privaten Pkw werden in Nürnberg durchschnittlich einmal täglich bewegt. Dabei nutzt nur gut jeder vierte Nürnberger pro Tag die öffentlichen Verkehrsmittel. Insgesamt 59 Prozent bewegen sich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV und damit im Umweltverbund fort. Eine Entwicklung, die nach Einschätzung der Nürnberger*innen weiter fortgeführt werden sollte, wie unsere seit 1989 regelmäßig durchgeführte Mobilitätsanalyse zeigt. Unser Einfluss auf das Mobilitätsverhalten ist begrenzt, wir tun aber sehr viel dafür, dass ein Umstieg leicht fällt.
Alle aktuellen Daten zum Mobilitätsverhalten der Nürnberger*innen finden Sie auf unserer Internetseite.
Inzwischen halten 89 Prozent der Bürger*innen die Folgewirkungen des Straßenverkehrs für nicht mehr erträglich. Sie lehnen Einsparungen beim ÖPNV zugunsten des motorisierten Individualverkehrs mehrheitlich ab und würden ein stärkeres politisches Engagement sowie mehr finanzielle Unterstützung für den öffentlichen Nahverkehr begrüßen.
Was tun wir...
…um die Verkehrswende weiter voranzutreiben? Wir möchten den ÖPNV weiter ausbauen und noch mehr Menschen davon überzeugen, auf umweltverträgliche Verkehrsmittel umzusteigen. Dazu haben wir in der Vergangenheit schon etliche Maßnahmen umgesetzt, in Zukunft werden noch viele weitere folgen.
-
Ausbau der Strecken
Wir haben inzwischen ein gut ausgebautes Netz von Bus-, Straßenbahn- und auch U-Bahn-Linien, die gut vernetzt und auch im Takt abgestimmt sind. Mehr als 600.000 Fahrgäste wussten das vor Corona schon zu schätzen.
Die U-Bahn ist mit ihren 50 Jahren, knapp 40 Kilometern Linienlänge und 49 U-Bahnhöfen zweifellos das schnelle Rückgrat des ÖPNV in Nürnberg. Die U-Bahn-Linie U3 wächst noch. 2026 soll sie mit der U-Bahn-Station Gebersdorf ihren Endpunkt finden. Damit erstreckt sich das U-Bahn-Netz durch ganz Nürnberg und bindet neben Fürth auch viele Stadtteile optimal an die Innenstadt an. Entlang der U-Bahn sind Wohnen, Arbeiten und Freizeit damit bestens verknüpft.
In den kommenden Jahren soll nun vor allem das Straßenbahnnetz erweitert werden. Die bestehende Straßenbahnlinie 7 soll bis Stadtpark verlängert werden. Anschließend erfolgt die Erweiterung in die Gegenrichtung bis Bauernfeindstraße, wodurch das neue Universitätsviertel Lichtenreuth erschlossen wird. Neben dem Ausbau bestehender Strecken sollen bis 2023 auch neue Linien eingerichtet werden. Die Linie 10 führt von Dutzendteich über Plärrer bis zu Am Wegfeld. Die Linie 11 verkehrt von Gibitzenhof über Hauptbahnhof bis Tiergarten. Beide Linien stellen eine attraktive Ergänzung zum bisherigen Straßenbahnnetz dar und sorgen durch Überschneidungen für eine Taktverdichtung auf einigen Streckenabschnitten.
-
Neue Fahrzeuge
Um unseren Fahrgästen stets das bestmögliche Angebot bieten zu können, benötigen wir einen entsprechenden Fuhrpark. Dabei kommt es nicht auf die reine Anzahl und Funktionalität der Fahrzeuge an, auch Ausstattung und Komfort spielen eine wichtige Rolle. Zuletzt wurden unsere U-Bahnen modernisiert. Mit dem G1 sind nun auch auf der Linie U1 zeitgemäße, barrierefrei zugängliche Fahrzeuge unterwegs. Mehr zum G1 erfahren Sie auf unserer Projektseite.
Auch auf den Straßenbahnlinien geht derzeit nach und nach ein neuer Straßenbahntyp in den Betrieb. Durch die geplanten Streckenerweiterungen und Taktverdichtungen ist unser Bedarf an Fahrzeugen gestiegen. Mit dem Avenio ist ein weiteres modernes Niederflurfahrzeug in Nürnberg unterwegs. Einen genaueren Überblick zur neuen Straßenbahngeneration finden Sie hier.
Während unsere Schienenfahrzeuge eine Lebensdauer zwischen 35 und 40 Jahre aufweisen, müssen unsere Busse schon nach rund 14 Jahren regelmäßig ausgetauscht werden. Die Besonderheit dabei ist, dass es sich seit 2020 bei allen neu beschafften Bussen um eBusse handelt, die noch umweltfreundlicher unterwegs sind, als herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Bis Anfang der 2030er Jahre soll unsere gesamte Busflotte rein elektrisch auf Nürnbergs Straßen unterwegs sein.
-
Emissionsfrei durch Elektromobilität
Die Elektrifizierung der Busflotte schreitet voran. Dagegen sind U-Bahnen und Straßenbahnen schon immer rein elektrisch unterwegs. Die Besonderheit: für all unsere elektrischen Fahrzeuge verwenden wir 100 Prozent ÖkoStrom, den wir über unser Schwesterunternehmen, die N-ERGIE beziehen.
Der Heimathafen unserer eBus-Flotte, der eBus-Port auf dem Betriebsgelände Schweinau ist zudem mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet.
-
Barrierefreiheit
Ziel der Verkehrswende ist es, möglichst viele Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen. Um dies zu erreichen, muss der ÖPNV für jeden zugänglich sein - auch für Menschen mit Einschränkungen. Inzwischen sind all unsere Fahrzeuge stufenlos zugänglich. An vielen Stellen sorgen automatische Spaltüberbrückungen an den U-Bahnen für einen einfachen Ein- und Ausstieg für Rollstuhlfahrer*innen oder Menschen mit Kinderwagen, Rollator und schwerem Gepäck. Unsere U-Bahnhöfe sind mit Aufzügen ausgestattet. Damit sich auch sehbehinderte Menschen in unserem Netz orientieren können, sind Haltestangen in den modernen U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen durch starke Kontraste gekennzeichnet. Einfahrende U-Bahnen werden durch Durchsagen und das Schließen der Türen durch Signaltöne angekündigt.
Was können Sie tun?
Die Verkehrswende liegt nicht alleine in unserer Hand. Jeder einzelne kann etwas dazu beitragen, dass der motorisierte Individualverkehr reduziert und die Feinstaub- und Lärmbelastung dadurch verringert wird. Dazu muss jeder das eigene Mobilitätsverhalten überdenken! Das bedeutet nicht, gänzlich auf das Auto zu verzichten. Vielmehr geht es darum, den für jeden individuell passenden Mobilitätsmix zu finden. Steigen auch Sie immer häufiger auf Bus und Bahn um! Die Möglichkeiten sind jedenfalls vielfältig.
Neben den öffentlichen Verkehrsmitteln steht Ihnen das VAG_Rad für kurze und flexible Strecken zur Verfügung. Abo-Kund*innen profitieren von monatlich 600 Freiminuten. Sollten Sie doch einmal auf das Auto angewiesen sein, befinden sich in der Stadt Carsharing-Stationen. Für Abo-Kund*innen gibt es auch hier Rabatt. Wer von außerhalb kommt, kann sein Auto bequem auf einem der P + R Parkplätze abstellen und von dort mit den Öffentlichen weiter in die Stadt fahren. Wenn es doch einmal weiter weggehen soll, ist Nürnberg durch Fernverkehrszüge ab dem Nürnberger Hauptbahnhof sowie den Albrecht-Dürer-Airport bestens angebunden. Um Ihre Mobilität ganz individuell zu planen, empfehlen wir Ihnen, unsere App NürnbergMOBIL zu nutzen.