Echtzeitinformationen nun auch für die U1 verfügbar
Rechtzeitig zum 50. Geburtstag der U-Bahn sind alle Zugzielanzeiger auf der U-Bahn-Linie U1 auf den neuesten Stand gebracht worden. Insgesamt 94 Anzeiger an 22 Bahnhöfen wurden ersetzt. Für Fahrgäste bedeuten die neuen TFT-Anzeiger vor allem ein Mehr an Information.
Die modernen TFT-Anzeiger zeigen die Dauer bis zur Abfahrt für die beiden nächsten Züge in Echtzeit an. Dadurch wird die Wartezeit am Bahnsteig subjektiv kürzer empfunden. Außerdem können die neuen Anzeiger Störungs- und andere wichtige Informationen flexibler wiedergeben als ihre Vorgänger. Normalerweise hängen an einem Bahnhof vier Anzeiger, an wenigen U-Bahnhöfen – etwa am Weißen Turm – sind es mehr. Nachdem auf den U-Bahn-Linien U2 und U3 diese Technik seit 2011 bereits Standard ist, wurde nun auch die U1 flächendeckend damit ausgerüstet.
Damit ist bereits die vierte Generation der Fahrgastinformationssysteme im Einsatz: Als der erste Streckenabschnitt der U1 1972 in Betrieb ging, hingen noch einfache Anzeigetafeln an den U-Bahnhöfen, auf denen lediglich das Gleis und der Endbahnhof zu erkennen waren. 1981 wurden diese durch die Fallblattanzeiger ersetzt, die rund 40 Jahre lang im Dienst waren. Seit 1998 sind neue U-Bahnhöfe mit LCD-Mosaik-Anzeigern ausgestattet worden. Bei diesen mussten lediglich die Schnittstellen so umgerüstet werden, dass sie auch mit dynamischen Daten versorgt werden können.
Insgesamt sind die neuen TFT-Anzeiger flexibler nutzbar als die alten Fallblattanzeiger. Sie können jederzeit mit aktuellen Texten versehen werden. Diese frei eingegebenen Texte können auf zweierlei Art und Weise dargestellt werden: Zum einen groß auf der gesamten Anzeigefläche, zum anderen kleiner in der letzten Zeile der Anzeigerfläche, in der ansonsten Datum und Uhrzeit stehen. Diese Texte in der letzten Zeile sind gelb unterlegt und werden in Laufschrift dargestellt. Durch die Möglichkeit der Freitexteingabe können die Durchsagen am Bahnsteig optisch ergänzt und unterstützt werden. Ein Mehr an Information, das auch hörgeschädigten Fahrgästen zu Gute kommt.
Zusammen mit dem U-Bahn-Bauamt der Stadt Nürnberg und der infra fürth gmbh hat die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft 22 ältere Bahnhöfe entlang der U1 mit den neuen Anzeigern ausgestattet. Von den Kosten in Höhe von rund 4,3 Millionen Euro wurden etwa 60 Prozent durch Fördergelder abgedeckt. Der Austausch war deshalb sehr anspruchsvoll, weil durch neue statische Anforderungen sämtliche Aufhängungen unter die Lupe genommen werden mussten. Vor allem am Hauptbahnhof Fürth, der als letzter Bahnhof umgerüstet wurde, waren die erforderlichen Arbeiten mit viel Aufwand verbunden. Hier sind die Zugzielanzeiger an Masten befestigt, welche aufgrund der neuen Anforderungen komplett ausgetauscht werden mussten. Unter anderem musste dazu auch der Bodenbelag geöffnet werden.
Die TFT-Anzeiger bieten nicht nur den Vorteil besserer Information der Fahrgäste. Sie sind auch im Unterhalt deutlich weniger anfällig, quasi wartungsfrei. Die verwendeten LEDs sind länger haltbar als die früheren Leuchtstofflampen und energiesparender. Ein weiterer Vorteil: Mit der Implementierung der neuen Technik stehen die Echtzeitdaten der U1 nun auch in allen anderen Auskunftsmedien zur Verfügung, zum Beispiel in der App NürnbergMOBIL. Und auch auf den Bildschirmen in den Fahrzeugen sind die Echtzeitdaten der U1 für die Umsteigebeziehungen jetzt vorhanden.