Nürnberger Glühweinfahrten: Wo der Pelzmärtl Straßenbahn fährt, sich das Flair der Jahrhundertwende ausbreitet und der Glühwein besonders lecker schmeckt

Ein fruchtiger Duft von Glühwein und Punsch steigt in die Nase, handgefertigte Elisenlebkuchen lassen das Wasser im Mund zusammenlaufen und das Ambiente strahlt so viel Nürnberger Weihnachtsnostalgie aus, dass man es sich nur noch gemütlich machen möchte. Wo das möglich ist? Ab Freitag, 25. November bis Freitag, 23. Dezember 2022 bei den Nürnberger Glühweinfahrten. Und für alle kleinen Straßaboh-Fans, die es vor lauter Vorfreude auf Weihnachten kaum noch aushalten, bietet die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg in diesem Jahr zum ersten Mal Kinderfahrten an den Adventssonntagen an. Spezialgast an Bord ist dann der Pelzmärtl mit seinen himmlischen Begleiterinnen.

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Doch bevor es losgeht, werden die Züge noch herausgeputzt. Schon seit Wochen bereiten die Mitglieder der Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e. V. sich und die Bahnen für die Fahrten vor. Unmittelbar vor dem Start in die Saison 2022 haben nun Hans-Jürgen Klaus und Christiane Wild von Blumen Stier die Gestecke an den Fahrzeugfronten angebracht. Kein einfaches Unterfangen, schließlich müssen sie rund vier Wochen Geschwindigkeiten bis zu 50 Stundenkilometer, Erschütterungen, Wind und Wetter aushalten. Sie dürfen die Fahrzeuge nicht verkratzen und die Scheinwerfer müssen frei bleiben, was eine ausgeklügelte Befestigung erfordert. Doch Blumen Stier hat inzwischen einige Jahre Erfahrung und die Herausforderungen fest im Blick: “Rund zwei Wochen vor dem Schmücken stelle ich mir die Straßenbahnen vor und entwerfe dann für jede ein eigenes Gesteck aus frischem Schnittgrün von Händlern aus dem Knoblauchsland, getrockneten Zapfen und exotischen Blüten“, erzählt Hans-Jürgen Klaus.

Doch er und seine Kollegin wuseln nicht allein herum. Weitere fleißige Helfer falten Servietten nach einer speziellen Technik, denn mit ihnen werden die Lebkuchen an die Fahrgäste gereicht – ohne dass diese gleich herausfallen oder alles verschmiert. Glühwein und Kinderpunsch werden eingelagert und in fahrtaugliche Ausgabegefäße abgefüllt. Und alle ehrenamtlichen Schaffner werden für 160 Dienste bei knapp 84 Fahrten eingeteilt, um auch in diesem Jahr wieder tausende Fahrgäste willkommen heißen zu können.

So gut vorbereitet starten die Glühweinbahnen ab dem kommenden Freitag, 25. November immer donnerstags bis sonntags zwischen 15.00 und 18.00 Uhr am Nürnberger Hauptbahnhof zu ihren Fahrten rund um die Burg und über die Südstadt zurück zum Hauptbahnhof. Unterwegs informieren Schaffner über Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. Die rund 50-minütigen Touren kosten 23,00 Euro – inklusive Glühwein, Sammeltasse und Elisenlebkuchen.

Flair der Jahrhundertwende

Ein ganz besonderes Erlebnis für Liebhaber historischer Straßenbahnen bieten die Glühweinfahrten mit der Jugendstil-Straßenbahn. Jeden Adventssamstag um 17.20 Uhr und 18.20 Uhr vermitteln Nürnbergs älteste Straßenbahnwagen aus dem Jahr 1913 das Flair der Jahrhundertwende – darunter auch der kürzlich restaurierte Jugendstilbeiwagen 1023. Im Preis von 38,00 Euro ist neben Glühwein oder Kinderpunsch in der Sammeltasse und Elisenlebkuchen ein Spenden-Baustein in Höhe von 15,00 Euro enthalten. Dieser kommt dem Verein Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e.V. zugute und unterstützt den Erhalt beziehungsweise die Erweiterung des historischen Fuhrparks.

Eine Anmeldung zu den verschiedenen Rundfahrten unter www.vag.de/gluehweinfahrten oder unter der Rufnummer 0911/283-4646 wird dringend empfohlen.

Adventsstimmung im Depot St. Peter

Vorweihnachtliche Stimmung bietet auch das Straßenbahndepot St. Peter am zweiten Adventswochenende, 3. und 4. Dezember, von 10.00 bis 17.30 Uhr. Mit einem Rundgang durch die Ausstellung oder bei einem Besuch im „Straßaboh-Café“ können sich Besucher die Wartezeit aufs Christkind verkürzen. Der Eintritt beträgt 6,00 Euro für Erwachsene und 3,00 Euro für Kinder bis 14 Jahre. Die nächstgelegene VAG-Haltestelle ist Peterskirche. Alle Infos gibt es unter www.vag.de/museum