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Ein Zeitzeuge erzählt: Rundfahrt im U-Bahn-Museumszug DT1 mit Ernst Wentzel
Über 50 Jahre gibt es in Nürnberg bereits eine U-Bahn. Zwei, die von Anfang an dabei waren, laden nun zu einer speziellen Sonderfahrt ein: Einmal Ernst Wentzel, er hat die U-Bahn damals mitgeplant, und neben ihm der Museumszug DT1, der zur ersten Serie Nürnberger U-Bahn-Züge gehörte. Am Freitag, 18. Juli 2025, um 19.00 Uhr begeben sich beide Zeitzeugen auf eine Rundfahrt durch den Nürnberger Untergrund und alle Interessierten können mitfahren. Danach dürften keine Fragen zur Nürnberger U-Bahn mehr offen sein, denn keiner kennt diese so gut wie Ernst Wentzel. Die Tickets für die 90-minütige Tour kosten 22,50 Euro und können reserviert werden telefonisch unter 0911/283-4646 oder online unter www.vag.de/rundfahrten
Echte Pionierarbeit
Ein Blick zurück: Am 24. November 1965 ist im Nürnberger Stadtrat die Entscheidung für eine klassische U-Bahn gefallen. Knapp zwei Jahre später, im April 1967, fing der Elektroingenieur Ernst Wentzel bei der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg als Assistent des technischen Direktors an. Sein Auftrag: den Betrieb der neuen Nürnberger U-Bahn planen. „Das war Pionierarbeit“, erinnert sich der heute 89-Jährige. „Es gab bis dato in Deutschland nur U-Bahnen in Berlin und Hamburg. München baute zeitgleich mit uns.“
Ausgangspunkt der Nürnberger U-Bahn war der ebenfalls neu erbaute Betriebshof in Langwasser. Das erste Teilstück verlief zwischen Langwasser Süd und Bauernfeindstraße. Eröffnet wurde es im März 1972. Doch Ernst Wentzel hat nicht nur den U-Bahn-Betrieb für die VAG geplant, er hat diesen später als Betriebsleiter auch jahrzehntelang verantwortet. Kaum jemand kennt das U-Bahn-Netz und dessen betriebliche Anforderungen so gut wie er.
Nürnbergs erste U-Bahn-Züge
Ernst Wentzel war es auch, der zusammen mit Münchner Kollegen die ersten U-Bahn-Züge für Nürnberg konzipiert hat. Denn auch hier gab es einen Stadtratsbeschluss, dass Nürnberg und die Landeshauptstadt gemeinsam Fahrzeuge beschaffen sollten, um sich gegenseitig aushelfen zu können. Das war vor allem für München wichtig, wo 1972 die Olympiade bevorstand. Die ersten beiden Nürnberger Doppeltriebwagen lieferte der Hersteller MAN am 4. November 1970 von der Frankenstraße über Eisenbahngleise direkt in den neuen U-Bahn-Betriebshof in Langwasser. Von der ersten Baureihe DT1 hat die VAG über die Jahre insgesamt 64 Fahrzeuge bekommen – zunächst mit Gleichstrom- und dann mit deutlich effizienterem Drehstromantrieb. Insgesamt haben sich die Fahrzeuge der Baureihe DT1 als überaus robust und langlebig gezeigt. Sie fuhren zwischen 3,5 und 4,5 Millionen Kilometer. An ihr Lebensende angekommen wurden die Fahrzeuge ab 2010 bis 2023 fachgerecht recycelt. Bis auf zwei Doppeltriebwagen, die als Museumszüge aufbewahrt wurden.
Museumszug DT1 als Ort für Veranstaltungen
Die beiden Doppeltriebwagen aus den Jahren 1975 (Gleichstrom) und 1984 (Drehstrom) können je nach Bedarf als einzelne Kurzzüge oder gekoppelt als Langzug zum Einsatz kommen. Für die VAG bilden sie fortan den Museumszug DT1, der ähnlich wie seine „Straßenbahn- und Buskollegen“ im Historischen Straßenbahndepot St. Peter immer wieder zu besonderen Fahrten im Untergrund einladen wird. Im Inneren mit einem Zeitstrahl und mit speziellen Haltestellendurchsagen zur über 50-jährigen Geschichte der Nürnberger U-Bahn ausgestattet, bietet er ein Ambiente, in dem Fahrgäste Nahverkehrs- und damit auch Stadtgeschichte auf besondere Weise erleben können. Am 18. Juli werden sie dabei alles Wissenswerte über Nürnbergs U-Bahn erfahren.
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