Cool, Cooler, Coolrider – wenn Zivilcourage in ist

„Hinschauen statt wegschauen“ – dieses Motto haben sich die Coolrider auf die Fahnen geschrieben. Jedes Jahr werden neue Fahrzeugbegleiter ausgebildet und lernen, gemäß diesem Leitspruch zu handeln. 2016 waren es insgesamt 546 neue Coolrider von 46 bayerischen Schulen, die als Dank und Anerkennung für ihr Engagement bei der Jahresveranstaltung am Donnerstag, 26. Januar 2017 eine Urkunde vom Bayerischen Innenminister und Schirmherr der Coolrider Joachim Herrmann erhielten.

Gut für alle
Rund 100.000 Kinder und Jugendliche nutzen täglich die Busse und Bahnen der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg für ihren Schulweg. Auch in ganz Bayern fahren Schüler überwiegend mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule. Und auch wenn sich das über die Jahre als sicherste Alternative erwiesen hat, kommt es dennoch gelegentlich zu Auseinandersetzungen. „Hier können die Coolrider nach einer entsprechenden Ausbildung durch Aufmerksamkeit und Zivilcourage helfen, Konflikte zu entschärfen und faires Verhalten zu fördern. Sie helfen Schwächeren, unterstützen ältere Menschen in ihrer Mobilität, sorgen in schwierigen Situationen dafür, dass allgemeingültige Werte und Normen gewaltfrei durchsetzbar bleiben. Außerdem tragen sie dazu bei, Vandalismus und Sachbeschädigung zu vermeiden oder zumindest einzudämmen. Dafür haben sie Anerkennung und Dank verdient“, erläutert der Vorstandsvorsitzende der VAG Josef Hasler.

Von der Ausbildung der Coolrider profitieren alle: die Verkehrsunternehmen, die Fahrgäste, die Schulen, an die die Coolrider ihr Wissen tragen und auch die Jugendlichen selbst. Denn sie lernen Konfliktpotenziale und Gefährdungen zu erkennen und einzuschätzen sowie Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, sich dabei aber niemals selbst in Gefahr zu begeben. In der Ausbildung wird zudem ihr Selbstvertrauen gestärkt.

Ursprung und Ziele des Projekts

Im Jahr 2002 gingen die Coolrider als Gemeinschaftsprojekt der VAG, der ÖPNV-Akademie, der Nürnberger Schulen und der Polizeidirektion Nürnberg an den Start. Später kam der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg mbH (VGN) hinzu und fördert seitdem die Ausbildung von Coolridern im Verbundgebiet. Inzwischen sind auch eine Reihe von Gebietskörperschaften eingebunden und steuern Geld zur Ausbildung bei. Die bayernweite Ausbildung, beispielsweise in Augsburg, Regensburg und Bamberg, fördert zudem die Versicherungskammer- Stiftung. Und der Coolrider-Freunde e.V. stellt so manche Weiche für die weitere Verbreitung des Projektes.

Die Ausbildung

Schülerinnen und Schüler ab dem 13. Lebensjahr können an der Ausbildung teilnehmen. Sie umfasst 20 Stunden. Die Jugendlichen lernen nicht nur, welches Verhalten in Bussen und Bahnen richtig ist, sondern üben auch Deeskalationstechniken ein. Nach der erfolgreich absolvierten Ausbildung erhalten sie einen offiziellen Ausweis. Alles Gelernte setzen sie dann im Alltag in Bussen und Bahnen ein.

Mittlerweile haben rund 4.600 Mädchen und Jungen die Ausbildung erfolgreich durchlaufen. Nicht zuletzt dank hoher Standards in der Ausbildung gilt das Projekt „Coolrider“ als eines der Vorzeigeprogramme in Deutschland und dient häufig als Vorlage für neue Projekte mit jugendlichen Fahrzeugbegleitern.

Ausführliche Informationen zum Projekt finden alle Interessierten unter www.coolrider.de