Zeppelinwagen 144 – Symbol einer langen Freundschaft

Ein Nürnberger Straßenbahnwagen verbindet wie kein anderer die heutigen Partnerstädte Nürnberg und Krakau in Polen: der Zeppelinwagen 144. Er gilt als Ausgangspunkt der über 40-jährigen Partnerschaft der beiden Städte und soll jetzt zum Symbol der langjährigen Freundschaft werden. Die Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e.V. werden zusammen mit den Krakauer Verkehrsbetrieben MPK Krakau aus dem einen Wagen zwei machen – einen für Krakau und einen für Nürnberg. Dafür hat das Fahrzeug am Dienstag, 10. November 2020 Nürnberg als Schwerlasttransport in Richtung Krakau verlassen.

Wagen mit wechselhafter Geschichte

Bereits 1976, im Gründungsjahr des Vereins der Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e. V., entdeckte ein Vereinsmitglied den 1909 von der MAN in Nürnberg gebauten Wagen in Krakau. Dieser war während des Zweiten Weltkriegs im Rahmen des Reichsleistungsgesetzes dorthin verkauft worden. Das Bestreben des Vereins war es fortan, den Zeppelinwagen zu restaurieren und nach Nürnberg zurückzuführen – trotz des Eisernen Vorhangs und der damit verbundenen schwierigen Rahmenbedingungen. Da fügte es sich, dass Nürnberg und Krakau 1979 Partnerstädte wurden, woran das Buhlen um den Zeppelinwagen wohl nicht ganz unschuldig war. Und siehe da: 1984 kehrte ein in Krakau restaurierter Zeppelinwagen nach Nürnberg zurück. Zwar erhielt er keine Zulassung für den historischen Fahrbetrieb, wurde aber zum zentralen Ausstellungsstück des 1985 eröffneten Historischen Straßenbahndepots St. Peter der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg. Er markiert damit einerseits den Startpunkt intensiver Beziehungen des Vereins und der VAG mit den Krakauer Verkehrsbetrieben, andererseits war er in Krakau die Initialzündung für das Sammeln historischer Schienenfahrzeuge.

Aus eins mach zwei

Daher ist es vor allem für die Krakauer, die inzwischen schon zwei weitere Straßenbahnwagen für Nürnberg restauriert haben, bereits seit geraumer Zeit eine Herzensangelegenheit, auch für Krakau wieder einen Zeppelinwagen aufzubauen. Aber auch die Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e.V. hegen schon länger den Wunsch, aus dem bisher nicht für den Betrieb mit Fahrgästen zugelassenen Fahrzeug einen voll einsatzfähigen historischen Straßenbahnwagen zu machen. So war ein gemeinsames Ziel schnell formuliert: Künftig soll sowohl in Krakau als auch in Nürnberg je ein Zeppelinwagen fahren und für die Freundschaft der beiden Städte stehen.

Die historische Originalsubstanz von 1909 wird dabei geteilt. Die Finanzierung des für Nürnberg bestimmten Wagens erfolgt durch die Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e.V., die VAG unterstützt das Projekt mit Know-how. Neben der Finanzierung übernimmt der Verein größtenteils auch das Engineering, erstellt Nachweise für die Zulassung, fertigt Komponenten und betreut die Arbeiten in Krakau. Und weil dieses Projekt so symbolhaft für die Städtepartnerschaft ist, hat Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König die Schirmherrschaft dafür übernommen.

Insgesamt rund 190.000 Euro an Spendengeldern werden nötig sein, damit einer der beiden neuen Wagen künftig wieder durch Nürnberg fahren kann. Aktuell verfügt der Verein bereits über einen ersten finanziellen Grundstock, um das Projekt beginnen zu können und hofft nun auf Unterstützung aus der Nürnberger Bevölkerung. Informationen zur Finanzierung, zum Projektstand, zur besonderen Geschichte das Wagens und der Freundschaft zwischen beiden Städten finden alle Interessierten unter tw144.sfnbg.de

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