Europäische Mobilitätswoche: Weniger Fahrstrom für den U-Bahn-Betrieb

Generell kommt es jedem Unternehmen entgegen, Energie zu sparen. Und das aus drei Gründen. Einerseits spielt der wirtschaftliche Aspekt eine Rolle, Strom, der nicht benötigt wird, kostet nichts. Daneben spielen Themen wie Luftverschmutzung sowie Umwelt- und Klimaschutz eine wichtige Rolle. Zu guter Letzt geht es auch immer darum, Ressourcen zu sparen. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit begrenzt zu Verfügung stehenden Ressourcen sorgt für weniger Abhängigkeiten.
Seit 50 Jahren energieoptimiert unterwegs
Die Themen rund um Umweltschutz und Ressourcensparen rückten erstmals in den 1970er-Jahren in den Fokus. Auslöser war unter anderem die Ölkrise. Daher lohnt es sich – auch wenn die Themen heute aktueller denn je sind – einen Blick in die Vergangenheit zu werfen.
Wir begannen in den 1970er-Jahren uns intensiver mit dem Thema Energiesparen auseinanderzusetzen. Erste Erfolge erzielten wir mit der Umrüstung vom Gleichstrom- auf Drehstromantrieb. Der Drehstromantrieb in Verbindung mit einer energiesparenden und rückspeisefähigen Umrichtersteuerung wurde 1975 erstmals bei einer Nürnberger Straßenbahn getestet.
Rückspeisung von Bremsenergie
Doch wie funktioniert das? Zuvor waren die Züge mit Gleichstromantrieb mit Vorwiderstandssteuerungen unterwegs, bei denen die Energie beim Bremsen in vorgeschalteten Widerständen vernichtet werden musste. Die „voll-elektronisch“ gesteuerte Drehstromtechnik ist im Vergleich zum Gleichstromantrieb mit Vorwiderstandssteuerung wartungsarm und reduziert vor allem den Energieverbrauch deutlich. Bei Straßenbahnen und U-Bahnen wird über die Motoren ohne weitere Verluste die beim Bremsen freiwerdende Energie wieder zurück in die Stromschiene gespeist. Idealerweise nimmt diese Energie ein gerade in der Nähe anfahrender Zug ab, dieser benötigt dann keine weitere elektrische Energie aus dem Netz des Versorgers.
Die Technik überzeugte. Heute ist kein Zug ohne Drehstromantrieb im Regelbetrieb unterwegs. Und es gibt noch weitere Einsparungspotenziale. Im Projekt eRessourcing werden diese untersucht. Dazu werden Fahr- und Streckendaten umfassend analysiert. Anhand dieser Daten und einer entsprechenden Software wird dann ein Fahrplan erstellt, in dem das Bremsen und Anfahren zweier Züge bestmöglich aufeinander abgestimmt wird. Damit soll der Stromverbrauch noch weiter optimiert werden.
Mehr zu diesem spannenden Thema können Sie in unserem Blog nachlesen. Dort finden Sie auch weitere Beiträge rund um die Woche der Mobilität.