Bürgerentscheid in Erlangen über die Stadt-Umland-Bahn

Am Tag der Europawahl, Sonntag, 9. Juni dieses Jahres, entscheiden die Wahlberechtigten in Erlangen auch mittels eines Bürgerentscheids über die Stadt-Umland-Bahn, kurz StUB. Wird sie auf Basis der vorliegenden Planungen gebaut oder nicht? Das ist die Frage.

Visualisierung der Stadtumlandbahn: Blick auf die Haltestelle „Ohmplatz“ in Richtung Erlanger Innenstadt © ZV StUB - Claus Hirche

Die Stadt-Umland-Bahn ist ein zentraler Baustein der Verkehrswende, nicht nur in Nürnbergs Nachbarstadt Erlangen, sondern auch in Herzogenaurach, Nürnberg und darüber hinaus. Sie könnte mit einem Ostast auch die Gemeinden Neukirchen am Brand bis Eschenau über ein modernes Straßenbahnnetz mit Erlangen und den anderen Städten und Gemeinden verbinden und viele Menschen schnell, sicher und bequem ans Ziel bringen.

Kurz zur Erinnerung

Eine zentrale und leistungsfähige Schienenverbindung zwischen Nürnberg und Erlangen ist schon lange im Gespräch. Es war auch eines der Ziele bei der Gründung des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) und ist es heute noch. Denn die Verkehrsströme im Einzugsbereich der Stadt Erlangen konnten und können nicht allein durch das regionale Schienennetz abgedeckt werden, so der VGN. 
Nie waren die Planungen so konkret und weit. 2011 hat sie der aus Erlangen stammende bayerische Staatsminister Joachim Herrmann erneut angestoßen. Bereits 2016 haben die Erlanger Bürger*innen in einem Bürgerentscheid für die Stadt-Umland-Bahn gestimmt. In der Folge gründeten die Städte Erlangen, Herzogenaurach und Nürnberg umgehend einen Zweckverband, der die Planung der Stadt-Umland-Bahn (StUB) aufnahm und bis heute weit vorangetrieben hat.

Das Projekt

Die Stadt-Umland-Bahn bietet in Erlangen, Herzogenaurauch und Nürnberg mit dem sogenannten L-Netz 26 Kilometer und 31 Haltestellen. Zusammen mit dem Ostast könnten sogar zehn Städte und Gemeinden einen direkten Schienenanschluss erhalten. Sie startet im Nürnberger Norden Am Wegfeld, Halt für zwei Straßenbahn- und acht Buslinien. 2016 ging dieser in Betrieb und hat schnell die Erwartungen übertroffen. 
Die StUB führt entlang der B4 nach Erlangen, fährt wichtige Schul- und Universitätsstandorte sowie große Arbeitgeber wie Siemens, Adidas und Puma direkt an, bietet Anschluss an den Arkaden und am Bahnhof in Erlangen, um dann über eine neue und schnelle Ost-West-Verbindung in Erlangen, die geplante Wörmühlbrücke über das Regnitztal, Kurs auf westliche Erlanger Stadtteile und die Nachbarstadt Herzogenaurach zu nehmen. 
Die StUB wird im 10-Minuten-Takt zuverlässig, effizient und nachhaltig unterwegs sein und während der Hauptverkehrszeit Verstärkerfahrten anbieten. Zu drei Viertel fährt sie getrennt vom Autoverkehr und damit am Stau vorbei. Sie bekommt Grün, um Kreuzungspunkte mit dem Autoverkehr schnell und sicher passieren zu können. Ergänzt um ein optimiertes Busnetz in den Städten und der Region bietet sie vielen Pendlern schnellere Verbindungen als bisher und wird auch aus diesem Grund zur Verlagerung des Verkehrs vom Auto auf Busse und Bahnen beitragen. Das entlastet sowohl in der Region wie vor allem auch in den Städten die Straßen. Und die StUB bietet neue Gestaltungsmöglichkeiten in den Städten, weil weniger Parkplätze benötigt werden.  
Mit der sukzessiven Inbetriebnahme der StUB soll 2031 begonnen werden. Baubeginn soll Mitte 2028 nach dem endgültigen Abschluss der Planungsverfahren sein. Vorausgesetzt, die Erlanger*innen stimmen pro StUB. 

Sie möchten mehr Infos, um sich eine Meinung zur Stadt-Umland-Bahn zu bilden:
unser Blog-Artikel
Bürgerentscheid Stadt-Umland-Bahn | Stadt Erlangen
Zahlen, Daten, Fakten zur Stadt-Umland-Bahn 
VGN: Positionspapier und Statements

Wir wollen nicht verschweigen, dass wir uns in Nürnberg über einen Bau der StUB freuen würden. Nürnberg hat bereits 2016 den Endhalt der Straßenbahnlinie 4 – und jetzt auch der neuen Straßenbahnlinie 10 – nach Wegfeld im Nürnberger Norden verlegt. Von hieraus könnte es bequem und schnell weitergehen Richtung Erlangen und Herzogenaurach. 
Wir würden es begrüßen, wenn die Städte und Menschen in der Region auch dank der StUB einen leistungsfähigen ÖPNV bekommen und umweltbewusst mobil sein können. 
Und wir verraten auch kein Geheimnis, dass wir in Nürnberg stolz auf und froh über unsere Straßenbahnlinien sind, weshalb das Straßenbahnnetz in Nürnberg in den nächsten Jahren auch wachsen wird. Und somit einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende darstellt.